Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine e.V.
Kompetenz in 25 Stadtteilen
Badische Woche 19.12.20
BNN 11.12.2020 – Die Bandbreite reichte von kleinen Hausbäumen in Vorgärten, über Obstgehölze aus Großelterns Zeiten, bis hin zu stattlichen Buchen, Eichen und Kastanienbäumen. „Bäume prägen Räume“ – so lautete das Motto des diesjährigen Gartenträume-
Von dieser besonderen Vielfalt überzeugte sich Anfang Juli eine fünfzehnköpfige Fachjury auf einer Rundfahrt, darunter Bürgermeisterin Bettina Lisbach sowie Mitglieder der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Weiterhin setzte sich die Jury aus Vertretern verschiedener Karlsruher Institutionen, wie der Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine, dem Mieterverein, dem Bezirksverband der Gartenfreunde, Haus und Grund sowie dem Gartenbauamt und fachverwandten Ämtern zusammen.
Bewertet wurden unter anderem die standortgerechte Baumartenwahl, die Wuchsform, der Pflegezustand, ökologische Faktoren sowie gestalterische Belange. Insgesamt wurden Preise in drei verschiedenen Kategorien vergeben – den „Groß-
Eine besonders beeindruckende, mehrstämmige Blutbuche in Rüppurr kann sich doppelt freuen. Im Rahmen der Juryrundfahrt entschied die Arbeitsgemeinschaft der Karlsruher Bürgervereine diese mit der Wolfgang-
Stadt will Häuser in Südstadt kaufen BNN-
Soziale Erhaltungssatzung und Vorkaufsrecht als Mittel gegen drohende Wuchermieten
Die Karlsruher Südstadt genießt seit vielen Jahren den Ruf eines Multikulti-
Warum soll die Südstadt überhaupt vor Investoren geschützt werden?
Das Thema wurde vor drei Jahren von der Bürger-
Wie reagierte der Gemeinderat auf diese Vorstöße?
Zunächst einmal gespalten. Die Antragsteller befürworteten die Pläne. Aber es wurden auch kritische Stimmen laut. Der CDU-
Und wie schätzt die Stadt die Situation in der Südstadt nach dieser Erhebung ein?
In der Südstadt herrscht tatsächlich ein überdurchschnittlich hoher Verdrängungsdruck. Vor allem der Anteil von ausländischen Bewohnern und älteren Mietern ist in der südlichen Südstadt entgegen der gesamtstädtischen Entwicklung gesunken. Außerdem konstatiert die Stadt dem gründerzeitlich geprägten älteren Teil der Südstadt zwischen Baumeisterstraße, Rüppurrer Straße, Ettlinger Straße und Winterstraße ein erhöhtes bauliches Aufwertungspotenzial. Gründe für den Sanierungsstau sind der hohe Anteil von Altbauten, die vielen Mehrfamilienhäuser und der vergleichsweise geringe Anteil von Eigentumswohnungen.
Was hat die Untersuchung sonst noch ergeben?
In der Südstadt leben überdurchschnittlich viele Menschen von Sozialleistungen. Diese haben bei einer Verdrängung aus ihrem angestammten Viertel wegen der aktuellen Wohnungsknappheit und der steigenden Mietpreise keine Chance auf eine bezahlbare Wohnung in der Stadt. Außerdem wurden in der Südstadt in den vergangenen Jahren mehr Bauanträge gestellt und mehr Häuser aufgekauft als im stadtweiten Durchschnitt. Dieser Entwicklung will die Stadt Einhalt gebieten.
Die Südstadt genießt in Karlsruhe einen fast romantischen Ruf als Multikulti-
Ja. Das Gebiet „Alte Südstadt“ ist durch eine Vielfalt unterschiedlicher Kulturen, Lebensstile und Lebensentwürfe sowie durch eine aus dieser Vielfalt gewachsene und darauf aufbauende Landschaft sozialer Angebote geprägt, schreibt die Stadt in ihrer Beschlussvorlage. Außerdem gibt es dort zahlreiche Angebote für sozial benachteiligte Menschen wie die Straßensozialarbeit, die Vesperkirche und den Alkohol Akzeptierenden Aufenthaltsraum. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung ebenfalls auf den Bedarf der Bevölkerung zugeschnitten.
Wie will die Stadt der drohenden Gentrifizierung einen Riegel vorschieben?
Mit dem Kauf von Immobilien. Dafür soll eine spezielle Satzung zur Regelung des Vorkaufsrechts beschlossen werden. Dann kann die Stadt frühzeitig mit Immobilienbesitzern in Kontakt treten und über einen möglichen Verkauf der Häuser verhandeln.
Wann darf die Stadt vom Vorkaufsrecht Gebrauch machen?
Nur wenn es der Nutzen für die Allgemeinheit rechtfertigt, also zum Beispiel für den sozialen Wohnungsbau oder zur Deckung des Wohnangebots für bestimmte Personengruppen. Die spätere Nutzung muss allerdings bereits beim Kauf eines Hauses definiert werden.
Liegen auch in anderen Karlsruher Stadtvierteln die Voraussetzungen für ähnliche Maßnahmen vor?
Nein. Der südliche Teil der Südstadt erfüllt als einziges der 70 untersuchten Stadtviertel die Voraussetzungen für eine soziale Erhaltungssatzung. Doch auch im nördlichen Teil gibt es zahlreiche Belege für eine ähnliche Entwicklung. Deshalb werden die beiden Bereiche auch unter dem Begriff „Alte Südstadt“ zusammengefasst.
Reichen die Vorschläge der Verwaltung zum Schutz der Südstadt aus?
„Es ist mehr, als wir je zu hoffen gewagt haben“, sagt Martina Hillesheimer, Vorsitzende der Bürger-